Dienstag, 23. August 2011

Radtour Polen 2011 - Bilder (2)

Hier der zweite Schwung Bilder:

Radtour Polen 2011 (2)

Freitag, 19. August 2011

Radtour Polen 2011 - Gewittertag

Heute galt es, dem Meer adieu zu sagen, den unsere Route führt nun von der Küste weg richtung Masuren. Heute stand die erste der zwei Etappen bis Allenstein auf dem Programm. Das hieß im wesentlichen Straßenkilometer und davon nicht wenige.

Der Tag begann eher hektisch, denn mitten beim Zusammenpacken verfinsterte sich der Himmel zunehmend und Wind kam auf - die Vorboten eines kräften Gewitters. Wir schafften es gerade so, unser Zeug auf die Räder zu laden, den Berg runterzurollen und uns bei den Abwaschbecken des Campingplatzes unterzustellen. Das Unwetter verzögerte unsere Abfahrt um eine halbe Stunde, aber als wir endlich losfuhren kam die Nässe im wesentlichen nur noch von unten. Schnell noch im örtlichen Lebensmittelladen Wasser getankt (das Campingplatzwasser war uns diesmal zu ecklig) und wir stürzten uns in den Hauptstraßenverkehr. Zum Glück konnten wir nach wenigen Kilometern auf Nebenstraßen ausweichen - die ganze Zeit von Autos mit 100km/h überholt zu werden ist nicht so spaßig. Dafür blies ein kräftiger Wind aus Südost, so das der erste Mann tüchtig zu strampeln hatte.
Das Wetter blieb uns wohlgesonnen und so waren die 40km nach Elblag bis zum zeitigen Nachmittag geschafft. Dort gab es zum Mittagessen erstmal Marmeladenbrötchen, welche uns die örtliche Wespengang allerdings streitig machen wollte. Wir ließen uns allerdings nicht um unsere wohlverdienten Kalorien bringen und den Wespen nur das leere Marmeladenglas.
Weiter ging es richtung Morlag. Hier wurde die Wegfindung etwas anspruchsvoller, da die Geodaten für diese Gegend in den Navis nur sehr lückenhaft vorhanden sind und der Maßstab von Fruchtis Polenkarte ein recht großer ist. Wir fanden uns trotzdem ganz gut durch, allerdings wurden wir von einer Großbaustelle mit EU-Förderung jäh ausgebremst. Auf ca. vier Kilometern Länge wurde die Straße neu verlegt - in mittelalterlichstem Kopfsteinpflaster. Durchbrochen wurde das Ganze noch von diversen Lücken zum Schieben sowie einer unfertigen Brückenauffahrt, die im wesentlichen aus lockerem Sand bestand. Nunja, was ist ein Fahrradurlaub ohne solche Einlagen, und so kämpften wir uns mit vereinten Kräften durch die Baustelle. Nach weiteren hügelichen Asphaltkilometern standen wir vor dem nächsten Hindernis - einer nichtvorhandenen Eisenbahnbrücke. Es blieb uns nichts anders übrig, als die Räder über die Baustelle zu schieben und gemeinsam über die Gleise zu heben. Kaum war das letzte Rad über die Schienen gewuchtet, entluden sich die Wolken, die schon seit einer Stunde am Himmel drohten (und uns mit dem einen oder anderen Spritzer auch schon vorgewarnt hatten). Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Wir versuchten schnell, unsere Räder aus dem Dreck der Baustelle zu bringen und noch vor der totalen Durchnässung in unsere Regenmontur zu schlüpfen. Diejenigen, die es rechtzeitig in die Gamaschen schafften, hatten Glück, der Rest nasse Füße. Sebasgo tangierte das wenig, da er sowieso die letzten Tage barfuß in Sandalen unterwegs waren, für Claudius und Fruchti war es ärgerlich, weil das Trocknen der Fahrradschuhe ein schwieriges Unterfangen werden dürfte.
Das Gewitter ließ nach und als wir in Morlag ankamen, waren die Klamotten durch die Körperwärme auch schon fast wieder trocken. Wir fielen in den örtlichen Lidlmarkt ein, denn zum Mittagessen hatten wir unsere letzten Essensvorräte im wesentlichen aufgebraucht.
Die letzten Kilometer bis zum Campingplatz waren schnell zurückgelegt. Auch wenn uns das Wetter immer noch ein wenig zu piesaken versucht (diverse Regenschauer), so geht es uns nach warmer Dusche mit vollem Magen doch deutlich besser. Der Akku des Laptops ist auch wieder voll (da ich gerade direkt aus dem Duschraum blogge, verbrauche ich auch gerade keinen). Die Hälfte der Leute liegt auch schon in den Schlafsäcken und der Rest wird bald folgen, denn der Tag war lang (am Ende standen dann wieder 110km auf dem Tacho) und morgen haben wir auch wieder eine tüchtige Etappe bis Olsztyn vor uns.

Donnerstag, 18. August 2011

Dünencrossen und Citycruisen

Die letzten zwei Tage waren sehr lang, weswegen das Bloggen etwas zu kurz kam.

Der Start in Rowy verlief etwas holprig, da Moritz nach 500m einen platten Reifen hatte. Sofort stürzte sich eine dreiköpfige Reperaturmannschaft auf sein Fahrrad, baute das Hinterrad aus und war kurz davor, den Schlauch zu wechseln, um doch noch rechtzeitig festzustellen, daß es nur ein Ventilproblem war. Das Aufpumpen des Reifens gestaltete sich allerdings etwas schwierig, da Moritz' Luftpumpe auf der holprigen Fahrt etwas gelitten hatte.
Am Ende des Ortes gings in den Wald. Plötzlich sprange aus einer Hütte düster gekleidete Gestalten und verlangten Wegzoll. "Nationalparkeintrittsgebühr" nannte sich das. Der Weg danach war zumindest vom Fahrkomfort sein Geld nicht wert, wieder heftiges Crossen - aber harmlos gegenüber dem, was uns später noch erwarten sollte. Als wir aus dem Wald kamen, weitete sich die Landschaft und auf lauschigen Feldwegen ging es durch eine malerische Heidelandschaft. Irgendwann hatten wir auch wieder Asphalt unter unseren Rädern und rollten entspannt in das verschlafene Dörfchen Kluki. Das Freilichtmuseum mussten wir leider links liegen lassen, da wir noch ein paar Kilometer vor uns hatten. Wir bogen rechts aus dem Dorf auf eine grasbewachsene Fahrspur, die sich aber wenig später als das blanke Moor entpuppen sollte. Einen kleinen Vorgeschmack gab es schon in der Bildergalerie ... in einer halben Stunde "Fahrt" sauten wir die Räder dermaßen ein, daß wir eine Stunde brauchten, um sie wieder sauberzubekommen. Dabei leisteten uns Fruchtis Falteimer und Moritz' Wäscheleine unschätzbare Dienste.

Nach einigem Gegondel über verschlafene Dörfchen sahen wir ein deutsches Pärchen entspannt vor einer Kneipe sitzen, die wir früh noch auf dem Campingplatz gesehen hatten und die definitiv nach uns gestartet sind. Es stellte sich heraus, daß sie die deutlich sinnvollere Alternative über Straßen gewählt hatten und deswegen deutlich schneller vorrangekommen waren.
Nach einer zünftigen Mittagspause im Wald folgte ein Abschnitt, der in der Karte als wesentlich härter eingestuft war, als das bereits bewältigte - entpuppte sich aber (im Vergleich) als Lachnummer. Bisschen Sand, leicht crossig angehauchter Waldweg, aber insgesamt harmlos. Dabei überholten wir ein Reiseradlerpärchen, was uns auch schonmal begegnet ist. Die Begegnungen mit den beiden sollten sich in den nächsten Tagen zum Running-Gag der Tour entwickeln.

Irgendwann langten wir in Leba an, ein ziemlich touristisch ausgebautes Örtchen am Meer, umgeben von riesigen Dünen. Nach Einkauf und Eispause ging es in die Dünenlandschaft. Kaum hatten wir den Ort hinter uns gelassen, waren auch schon Verluste zu beklagen. Claudius und Moritz waren weg. Spurlos verschwunden. Nach einigem sinnlosen Hin- und Hergegurke kamen wir zum Schluss, daß die beiden falsch abgebogen sein mussten, aber offensichtlich von ihrem Missgeschick noch nichts bemerkt hatten. Irgendwann kamen sie doch noch auf die Idee, daß was verkehrt sein musste und schalteten ihr Handy an. Insgesamt kostete uns diese Aktion mindestens eine Stunde. Nun also auf dem korrekten "Radweg" durch die Dünen. Dieser hatte jedoch auch eher den Charakter eines Mountainbike-Trails, so daß das Vorwärtskommen recht mühsam war. Wir hatten allerdings Zeitdruck, denn der nächste Campingplatz war noch über 30km entfernt und es ging bereits auf 19:00 zu.
Um es kurz zu machen: Zum Campingplatz war es noch ein tüchtiger Gewaltritt und wir langten kurz nach 10 mit 110km auf dem Tacho völlig fertig auf dem Campingplatz an.

Am nächsten Tag fuhren wir zur Halbinsel Hel. Der Weg dahin war etwas mühsam, da es ohne Fahrradweg an großer Straße entlangging. Kurz vor dem Beginn der Halbinsel überholten wir mal wieder unser tschechisch-polnisches Reiseradlerpärchen - sie sollten uns heute noch zwei weitere Male begegnen.
Auf der Halbinsel selbst gab es zwar einen Radweg, dieser war allerdings ziemlich wellig und nur teilweise befestigt. Irgendwann hatten wir aber auch diesen hinter uns gebracht (die Halbinsel ist wirklich lang, über 40km ...) und langten im kleinen Örtchen Hel an der Spitze an. Ein besuch im Hafen ergab, daß die Fähre für 17:30 bereits ausgebucht war und wir bis 20:30 Zeit hatten. Also aßen wir erstmal ein Eis und besuchten den Strand, an welchem es noch alte Befestigungsanlagen aus dem zweiten Weldkrieg zu besichtigen gab. Hier packten Sebastian und Moritz auch mal ihre gesamte Fotoausrüstung aus, um das Bild von uns fünfen auf dem Kanonenrohr aufzunehmen. Mit Doppelblitz.
Nach einem kühlen Bad in der Ostsee wurde es Zeit, sich ums Abendbrot zu kümmern und im Hafen einzufinden. Vor dem Besteigen der Fähre hieß es erstmal abladen, da die Räder nur ohne Gepäck aufs Schiff durften. Behängt und beladen mit dem gesamten Gepäck stolperten wir über den schmalen Steg auf den Kahn. Auf der Überfahrt wurden wir aber von der schönen Abendstimmung wieder versöhnt. Nach einer Stunde legten wir in Gdynia an. Gepäck runter vom Schiff und rauf auf die Räder, denn ein paar Kilometer wollten bis zum Campingplatz noch gefahren werden. Dieser war dann doch gut zu finden, trotzdem war es war wieder kurz vor Mitternacht, als wir in unsere Schlafsäcke krochen.

Für heute stand nun Danzig auf dem Programm. Wir radelten gemütlich richtung Innenstadt, mussten aber unbedingt noch dem Decatlon (französische Outdoor-Kette) einen Besuch abstatten, um uns günstig mit Krempel einzudecken - im Fall von Sebastian und mir hieß das vor allem Fahrradklammotten. Da wir in zwei Gruppen einkaufen mussten (ein paar Leute mussten immer auf die Räder aufpassen), fanden wir nun auch endlich mal die Zeit, ein paar Urlaubsbilder auszuwählen und hochzuladen.
Nach dem Shopping war Sightseeing angesagt und so stürzten wir uns ins touristische Getümmel der Innenstadt. Wir besuchten Neptunbrunnen und Krahntor, schlugen uns die Bäuche mit riesigen Schaschlikspießen voll und besorgten Postkarten, welche noch geschrieben werden wollen. Irgendwann hatten wir genug und fuhren weiter. Dabei stellten wir fest, daß es gar nicht so einfach ist, Danzig mit dem Rad nach Osten zu verlassen. Es gibt nur eine riesige Ausfallstraße, mächtig viel Verkehr, kein Radweg. Sehr unangenehm. Als wir diesen Abschnitt hinter uns gelassen hatten, mussten wir noch über zwei Flüsse. Der kleinere von beiden wurde von einer urigen Schwimmbrücke überspannt, welche man für den Schiffsverkehr beiseitefahren kann. Am größeren gab es eine noch urigere Autofähre. Eigentlich eine Plattform an einem Stahlseil für die Autos plus einem kleinen dieselgetriebenen Kahn, welcher die Plattform auf die andere Flussseite zieht. Dazu vier völlig entspannte polnische Fährmänner.
Auf der anderen Seite waren nochmal 10km Hauptstraße zu bewältigen. Wir plünderten den örtlichen Lebensmittelmarkt und fuhren zum Campingplatz in bester Hanglage. Begrüßt wurden wir von einer blockwartähnlichen Institution, welche erst einmal mit strengem Blick unsere Räder begutachtete, und sich genau notierte, wer was wieviel hier übernachten wollte. Dazu knöpfte er noch Fruchti den Personalausweis ab um dann mit seiner "Beute" zum Chef in der Rezeption zu gehen und alles genau vorzulegen. Danach schlich er, immer noch strengen Blickes um unsere Räder. Mann war der wichtig!
Damit wir unsere Zelte aufbauen konnten, war noch eine kleine Bergwertung zu bewältigen - wiegesagt, beste Hanglage. War gar nicht so einfach, ein ebenes Fleckchen Erde für's Zelt zu finden, wir dachten schon kurzzeitig an ein Portalege. Fürs bequeme Sitzen beim Abendbrot wurde noch ein Bankraub verübt.
Nachdem mich beim Schreiben schon der einsetzende Regen ins Zelt verjagt hat, geht langsam der Strom zur Neige und ich werde deshalb jetzt schließen. Ich hoffe, dass die nächsten zwei Tage Zeit und Strom zum Bloggen reichen werden, denn es steht ein straffes Kilometerprogramm bis Allenstein auf dem Plan.

Radtour Polen 2011 - Bilder (1)

Hier die ersten Bilder von der Tour:

Radtour Polen 2011 (1)

Montag, 15. August 2011

3. Etappe - Von Lazy nach Rowy

In der Nacht hatte es nochmal kräftig geregnet und nur mühsam schälten wir uns am heutigen Morgen aus den Zelten. Da wir gestern abend keine Brötchen mehr bekommen hatten, beschlossen wir, ohne Frühstück zu starten und uns unterwegs einen Bäcker zu suchen. Es sollten dann aber doch 20km werden, bis wir in einem größeren Ort (Dabki) einen Tante-Emma-Laden fanden, bei dem wir uns mit Essbarem eindecken konnten.
Nachdem wir gefrühstückt hatten, nahmen wir uns vor, die nächsten 2 Stunden ohne größere Pause durchzuradeln. Das Wetter, früh noch etwas unentschlossen gestartet, trübte sich immer mehr ein. Glücklicherweise blieb es bei wenigen Tropfen Niederschlag. Hinter Darlowo folgte der bisher landschaftlich schönste Abschnitt. Direkt auf der Düne führte ein befestigter Weg entlang und nur ein paar windschiefe Kiefern und ein paar Meter Strand trennten uns vom Meer.
Danach folgte ein eher holpriger Teil, gefolgt von einem alten Rollfeld mitten im Wald.
Aus den 2 Stunden Fahrt am Stück wurden dann eher 4 Stunden, welche nochmal von einem zünftigen Geländestück quer durch den Wald gekrönt wurden, bevor wir in Uska (Stolpmünde) anlangten. Dort stellten wir erstmal fest, daß aufgrund eines katholischen Feiertags die Supermärkte geschlossen hatten - also wieder nur Tante-Emma-Laden. Zur verdienten Pause setzten wir uns an die Mole am Hafen - Touristen gucken.
Die folgenden 10km von Uska nach Rowy waren dann nochmal richtig anspruchsvoll. Sandkasten und zum Schluss ein extrem holpriger Betonplattenweg - ein Wunder, dass das Material so durchhält - mal sehen, wie lange noch.
Zum Abend gönnten wir uns lecker Dorsch aus dem örtlichen Fischrestaurant. Der Zeltplatz hier in Rowy ist sehr schön und wir haben alle schon eine ausgiebige warme Dusche genossen - war nach den 105 gefahrenen Kilometern heute auch bitter nötig.

Sonntag, 14. August 2011

Kloblog - die 2. und 3. Etappe

Am nächsten Morgen war es nebelig. Obwohl es die Nacht nicht geregnet hatte, kamen wir nur äußerst zäh in die Gänge. Seflue, der am letzten Morgen noch Antreiber war, kam heute überhaupt nicht aus der Knete und als dann kurz vor der Abfahrt noch sein Navi fehlte, war er der letzte, der fertig war - noch nach seinem kleinen Bruder, der bis jetzt eigentlich immer der Bummelfritz schlechthin war.

Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten führte uns die Strecke über kilometerlanges Kopfsteinpflaster geradewegs durchs Militärgebiet. Irgendwann standen wir vor einem verschlossenen Kasernentor. Der herbeischlendernde Soldat gebot uns, den abgesperrten Bereich zu umfahren, was uns eine weitere knackige Offroadeinlage einbrachte.
Ein paar Kilometer Pflaster später langten wir in einem lauschigen Hafenstädchen an, in dem wir uns erstmal Aal zum Mittagessen gönnten. Das anliegende freie WLAN nutzten die Computerfritzen, um endlich das Netz zum laufen zu bekommen - unter Fruchtis Gespött, der "einfach nur Urlaub" machen wollte.

Die zweite Etappenhälfte war Touristenslalom angesagt. Was dem Deutschen sein Ballermann, ist dem Polen seine Ostseeküste. Gerade ist Hochsaison und in jedem noch so kleinen Nest steht ein Riesenrad und die Urlauber kommen einem auf Tretautos entgegengeeiert.
Wir sind froh, nun endlich auf dem Campingplatz zu sein. Haben uns sogar noch ein Bad in der Ostsee gegönnt. Wärend die anderen schon in den Schlafsäcken liegen, schließe ich nun, den langsam fangen die Mücken auch auf dem Klo an zu nerven und es wird etwas unbequem am Hintern ...

Fahrradurlaub Polen 2011 - Auftakt (12.08)

Heute sind wir langersehnten Fahrradurlaub gestartet.

Der gestrige Tag wurde noch intensiv für die verschiedensten Vorbereitungen genutzt. Claudius und Sebastian Gottfried (Sebasgo im folgenden) löteten bis in die tiefste Nacht (gerüchteweise bis nach um 3) an der Stromversorgung für den Urlaub, dem "Forumslader", wärend der Verfasser dieser Zeilen (Seflue) noch letzten Feinschliff an sein Fahrrad legte. Diese Gelegenheit nutzte er auch gleich, um sein Vorderrad auf spektakuläre Weise zu zerlegen. Im Vertrauen auf die Luftdruckanzeige von Claudius Luftpumpe versuchte er im Schweiße seines Angesichts die 4-Bar-Marke zu erreichen. Mit einem heftigen Kall verabschiedete sich allerdings vorher der Schlauch, nicht ohne die 10 Jahre alte, in vielen Wintern heftig gequälte Felge mit zu zerlegen. Wirtschaftlicher Totalschaden. Aber wofür hat man einen kleinen Bruder: Nun darf das Vorderrad dessen Stadtrades nochmal auf eine 1000km lange Reise gehen ...

Die Nacht war kurz und früh wurde von manchem noch ein riesiger Haufen Gepäck eilig auf vier Packtaschen verteilt. Wie immer viel zu spät wurde mit hoffnungslos überladenem Rad zum Bahnhof geeiert, wo wir zum Empfang von Claudi und Dirk mit leckeren Kaffeevariationen begrüßt wurden. Vielen Dank nochmal!

Jeder Urlaub beginnt mit irgendeiner Panne. Diesmal hatte die Panne die Deutsche Bahn. Genauer gesagt: ein ICE, der direkt vor dem Bahnhof das Gleis unseres Zuges blockierte und damit für eine halbe Stunde Verspätung sorgte. Glücklicherweise wartete der Anschlusszug in Elsterwerda, so dass es auch bei dieser halben Stunde bliebt.
In Anklamm wurden wir von grauen Wolken entfangen. Kaum das wir unsere Räder beladen hatten, fing es (natürlich) an zu regnen. Also die Kampfmontur angelegt und wir nahmen die erste Etappe in Angriff. Zwischendurch schien der Regen sogar mal aufzuhören, aber das war nur von kurzer Dauer. Als wir irgendwo in einen Tunnel unter einem alten Bahngleis hindurchfuhren, öffneten sich die Schleusen des Himmels. Was für ein Zufall - wir saßen ab und warteten im Schutz des Tunnels den heftigen Regenschauer ab. So richtig aufhören wollte es aber dann doch nicht und so blieb uns nichts anderes übrig, als die letzten 15km im Nieselregen nach Swinemünde zu radeln.
Der Zeltplatz ist günstig, allerdings auch mückenverseucht. Sebasgo hat gerade die hungrigen Mäuler mit Abendbrot versorgt und und wir werden sicher bald in die Schlafsäcke kriechen. Hoffentlich wird das Wetter morgen besser.