Dienstag, 9. Juni 2009

Rainy Midline

Der Wald nördlich von Rossendorf bei Dresden birgt ein ziemlich interessantes Gelände. Wie ein Burggraben zieht sich Wasser entlang eines von Bäumen überwachsenen Walls. Dahinter finden sich immer wieder Trichter, die von Wällen umgeben sind, verbunden durch niedrige Tunnel. Das Ganze hat etwas surreales, ja, verwunschenes an sich. Das Gelände gehört zu einer ehemaligen Dynamitfabrik. Nur inzwischen mit Moos überzogene Schilder ("Nicht rauchen", "Explosionsgefahr") zeugen noch vom Ursprung des Gebäudes, was sich wenige Meter weiter im Wald findet.
Die Trichter eignen sich jedoch perfekt zum Spannen von Midlines. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Damian und Stefan für den Tipp.

Vor einigen Wochen waren Sebastian und ich schon einmal dort hingefahren und konnten im tiefesten Trichter eine ca. 12m lange und 5m hohe Midline spannen. Trotz der permanenten Bedrängung durch die dort reichlich vorhandenen Mücken gelangen mir einige Begehungen und auch das Fangtraining kam nicht zu kurz.

Sonntag vor einer Woche sind wir erneut am halben Nachmittag rausgefahren, da das Wetter stabil zu bleiben versprach. Ziel war diesmal den Trichter von seinem obersten Rand aus zu überspannen.
Durch die Regenfälle der vergangenen Tage war es deutlich kühler geworden und die Mücken schienen auf Standby gegangen zu sein.
Wärend des Aufbaus war nun doch aus der Ferne leises Donnergrummeln zu vernehmen, auch der Himmel verfinsterte sich etwas. Und als die Leine nach einer knappen Stunde Arbeit stand, fing es tatsächlich an zu regnen. Da die dichtbelaubten Bäume den Regen kaum bis auf den Waldboden durchdringen ließen, startete ich trotzdem meine ersten Versuche.
Die fast 25m lange und 10m hohe Leine nötigte mir allerdings einigen Respekt ab, so daß ich mich erstmal ein wenig eingruseln mußte - erstklassiges Fangtrainig! :-) Durch das hundertprozentige Fangen der Leine stellte sich aber das nötige Vertrauen ein, so daß ich alsbald auf der anderen Seite anlangte. Richtig zufrieden war ich mit meiner Leistung jedoch noch nicht, da ich mich durch das Fangen der Leine immer weiter nach vorn gemogelt hatte und effektiv nur drei Viertel der laufbaren Länge gegangen war.
Also nach kurzer Stärkungspause den nächsten Versuch gewagt. Und es gelang - etwas zittrig zwar - auf Anhieb. Da die Sonne fast untergegangen war und es im Wald schon ziemlich dämmrig wurde, stieg ich gleich wieder auf die Leine, um mir noch den "Full Man" zu holen. Und siehe da: Dank großer roter Lastöse als Fixpunkt gelang auch dies gleich im ersten Versuch. Das Gewitter hatte sich inzwischen verzogen, aber es bewahrheitete sich trotzdem das Sprichwort: "Unter den Bäumen regnet es zweimal."

Vielen Dank nochmal an Sebastian für die tatkräftige Unterstützung!

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