Dienstag, 29. Dezember 2009

Waldtraining

Angesichts sonnigen und trockenen Winterwetters packte ich heute die Highline-Ausrüstung ins Haulbag und fuhr mit dem Fahrrad in die Heide. Im Grund hinter dem Waldspielplatz baute ich eine 40m-Midline auf - den schönen Spot hatte ich schon bei meiner letzten Waldtrainingssession ende November entdeckt und getestet.

Am Anfang war die Leine noch viel zu schlabbrig, zudem hatte ich den Flaschenzug zu kurz bemessen - also nochmal entspannt und den Flaschenzug verlängert (inklusive Ehrenrunde durch den Grund auf die andere Seite und zurück).
Nun ging es besser, allerdings mußte ich auf dem Weg hinüber mehrmals fangen. Der Rückweg gelang mir zu meiner Freude dann gleich onsight.

Ein paar Versuche später konnte ich auch endlich mal den Hinweg durchgehen - er ist optisch ungünstiger und daher schwieriger. Dafür stellte ich mich auf dem Rückweg etwas ungeschickt an und mußte zweimal fangen.

Spontan lud ich via Handy noch Damian ein. Als er mit seiner Freundin vorbeikam, war ich gerade im letzten Go, der mir auch gelang - ein schöner Abschluss.
Damian ging in seinem gewohnt ruhigen Stil noch zweimal hin und zurück, beim letzten mal sogar mit Wende am Stück.

Dank ihm hab ich dann doch noch ein Foto mit Slackliner darauf machen können. ;-)


6 Kommentare:

  1. Schöne Aktion!
    Habt ihr vor dem Spannen um Erlaubnis gefragt, ob ihr das überhaupt dürft?
    Wenn das nämlich so eine Rennerei ist, dann bleiben die Bäume bei mir im Wald verschont ;)

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  2. Nun, wen sollten wir denn fragen? Den Förster? Es ist öffentlicher Wald, solange ich keinen Baum fällen will oder irgendwas jagen, muß ich da niemanden um irgend 'ne Erlaubnis fragen. Ein gewisses Maß an Freiheit wird ja wohl sogar in deutschen Wäldern noch erlaubt sein. ;)

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  3. Hi seflue!

    Habe mir gerade Deine Fotos vom Waldtraining angeschaut. Cool! Ich will nächsten Sommer auch highlinen (Deine Midline würde für mich locker als Highline zählen) und hab schon mal überlegt, wo bei mir in der Nähe Spots sein können. Dabei habe ich aber garnicht an Täler wie Deins gedacht, sondern erstmal nur Schluchten im Kopf gehabt. Also schonmal Danke für den Input!

    Hierzu habe ich auch noch 'ne Frage:
    Wie gehst Du denn mit der Anprallgefahr auf den ersten und letzten Metern um? Du hast ja geschrieben, dass Du (generell) die Line fängst...
    Ich nehme mal an, dass Du die ersten und letzten Meter trotzdem läufst, ist das richtig?

    Grüße,
    Fluid Flo

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  4. Wie du schon gesagt hast: Ja, ich laufe die ersten und letzten Meter und ja, Leine fangen ist Pflicht. Ich könnte an solchen Spots nicht trainieren, wenn für mich nicht klar wäre, daß ich auf den ersten und letzten Metern die Leine immer fange. Ich geh da ran wie beim Klettern: auf den Metern bis zur ersten Sicherung herrscht Sturzverbot, am (leichteren) Ausstieg einer Route häufig auch. Und hier in Sachsen können das hin und wieder schon mal ganz schön viele Meter sein. Wenn ich nicht sicher sein kann, daß ich die sturzfrei bringe oder zurückklettern kann, darf ich nicht einsteigen.
    Beim Midlinen in Kerbtälern das gleiche, nur mit dem Vorteil, das die Exitstrategie übersichtlicher ist. Fangen ist immer das gleiche Bewegungsmuster, zurückklettern kann haarig sein. Wink
    Letztlich führt das zu einem sehr konservativem Highline-Stil. Sicher fange ich die Leine dann auch in Situationen, in denen ich ohne Sturzverbot es vielleicht noch hätte rausreißen können und weitergelaufen wäre. In solchen Situationen opfere ich lieber den erfolgreichen Send (Durchlaufen einer Line), statt einen Leashfall zu riskieren.
    Unterm Strich erscheint mir die Strategie trotzdem sinnvoller. Es stärkt die Moral und führt die Sache zu ihrem Kern: Highlinen ist eine Frage des Kopfes.
    Und ich glaube nicht, daß ich alleine zum Highline-Training gehen würde, wenn ich mir meiner Fähigkeiten, zu Fangen, nicht so sicher wäre. Und wie schon oben gesagt, die bequem zu erreichenden und leicht aufzubauenden Waldspots wären dann für's Training passe.

    Das sichere Fangen ist im übrigen auch für's Longlinen hilfreich. Richtig lange Lines starten häufig in 2-2.5m Höhe und es ist weder für die Gelenke, noch für die Füße sonderlich angenehm, ständig aus so einer Höhe abzuspringen.

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  5. Moin!

    Ich gebe Dir zu Deinen Sicherheitsüberlegungen bei Midlines und dem Fangen absolut recht.
    Ich muss also erst mal das Fangen der Line üben, bevor ich konkreter an High- oder Midlines denke. Hast Du das Fangen auf Waterlines oder auch auf Lowlines (1,5 bis 2m Höhe) überm Rasen geübt?

    Grüße,
    Fluid Flo

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  6. Fangen üb ich eigentlich immer, sobald die Leine hoch genug über dem Boden hängt, daß man gefahrlos drunterwegpendeln kann. Also vor allem an Longlines im Randbereich (das ist auch die Sorte von Leine, die ich am häufigsten im Park oder so aufbaue). Zum Einstieg hab ich mir aber auch ganz bewußt erstmal 'ne kurze Slackline (ca. 15m) auf 2m Höhe gehängt, so daß auch in der Mitte noch genug Platz zum fangen war. Und dann gehts los: Als erstes erstmal Umschwünge üben (aus einer Sitzposition rittlings auf der Leine zu Seite wegkippen lassen - Leine dabei festhalten - und einmal um die Leine herum wieder in die gleiche Sitzposition schwingen) - damit baut man erstmal bißchen Angst ab. Danach halt aus dem Stehen in die Hocke und mit beiden Händen an die Leine gehen und rittlings in die Sitzposition rutschen lassen. Bei Bedarf einen Umschwung anfügen. Diesen Move solange üben, bis man ihn reflexartig auch aus einem Gleichgewichtsverlust beherrscht. Danach halt immer machen, wenn man droht, von einer Leine zu fallen, bei der man nach unten genug Platz zum durchpendeln hat. Bei mir kam das häufiger nach Drehungen am Rand einer Longline vor.
    Zum Fangen auf Waterlines: die oben beschriebene Fangtechnik ist mit nasser nackter Haut an nasser gespannter Leine ziemlich schmerzhaft, deswegen an Waterlines nicht zu empfehlen. Auf Waterlines kann man sein Können, die Leine nur seitlich mit den Händen zu Fangen, trainieren. Auf Highlines würde ich aber immer die oben beschriebene Fangmethode bevorzugen, da sie sicherer ist und auch in grenzwertigeren Situationen noch funktioniert.

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